Perry Rhodan Heft Nr. 2018
Der Untergang der Krone
Als die Kym-Jorier starben -
das Schicksal einer Galaxis
von Ernst Vlcek

Tibi: Alfred Kelsner
Hauptpersonen:
Myles Kantor
- Der Aktivatorträger erfährt die Geschichte eines tausendjährigen
Krieges.
Uba-Ayotar - Ein Mönch wird Zeuge bei der Geburt der
Sphärenrosen.
Sorrmo und Koridecc - Zwei alte Wesenheiten entschließen
sich für ein Zusammengehen.
Ralljar - Ein Pflanzenvater läßt die Sphärenrosen
entstehen.
Shuagagoo - Der Josmine wird zum ersten Heerführer der
Kronenkriege
944.8741.86-30 Segaf örtlicher Zeitrechnung. Die SOL
steht noch immer in ihrer Parkposition auf dem Planeten Orllyndie, nahe der
Stadt Pur Straviente. Noch immer versucht man die spärlichen Informationen
auszuwerten, die für die Mission einen Kym-Jorier bei Maxo-55 zu bergen
bekannt sind. Immerhin weis man nun, das es sich bei einem Kym-Jorier um eine
Art Schmetterling handelt, der allerdings nach Aussage der Tharoidoner längst
ausgestorben ist. Tangens »Der Falke« kann mittlerweile das Datenformat
des Speichermoduls entschlüsseln, das die Schatztaucher von Pragaend,
der zerstörten Welt der Kosmologen, geborgen haben. Da das Datenformat
der Serimer dem der Tharoidoner ähnelt, gelingt es dem Wissenschaftler
mit Hilfe von SENECA die Informationen freizulegen. Was sich der Besatzung
der SOL offenbart, ist ein Blick in die Vergangenheit.....
System Auroch-Maxo, ferne Vergangenheit: Am Rande des Systems erscheint
völlig ohne Vorwarnung eine große, kosmische Staubwolke und verharrt
jenseits des 67. Planeten. Die Wolke besteht aus Myriaden kleinster Partikel
und hat einen Durchmesser von 66 Lichtsekunden. Die Rautak, Intelligenzwesen
des Systems, beginnen sofort das Phänomen zu erforschen und entdecken
das die Wolke ein Eigenbewusstsein besitzt. Sie ist somit als Entität
zu bezeichnen und bittet die Rautak im System Asyl zu erhalten um ihr Lebensende
zu erwarten. Die Entität, welche sich als Sorrmo bezeichnet, glaubt sich
selbst am Ende einer Entwicklung und wartet auf den Tod. Über Generationen
verharrt die Sporenwolke am Rande des Systems und pflegt ab und an Kontakt
zu den Rautak, für die es hin und wieder als Berater fungiert. Erst viel
später entdecken die Rautak das die Bewegungen innerhalb der Staubwolke
immer mehr erlahmen und abnehmen. Ein Zeichen für das nahende Ende der
Entität?
Ebenso plötzlich wie einst Sorrmo, taucht eine weitere Erscheinung am
Rand des Systems auf. Es hat die Form eines gigantischen Schmetterlings und
ist etwa gleich groß wie die Sporenwolke. Sorrmo erklärt den aufgeregten
Rautak, das dies eine weitere Entität ist, die eine gewisse Affinität
zu ihm besitzt und bezeichnet die Erscheinung mit Koridecc. Als die beiden
Entitäten im Auroch-Maxo zusammentreffen kommt es zu einer Art Initialzündung.
Beide Wesenheiten verschmelzen miteinander und lösen ein unglaubliches
Schauspiel aus. Die beiden Erscheinungen durchdringen sich, worauf einige
tage später die Sporenwolke zu pulsieren beginnt. Die Wolke dehnt sich
schließlich gewaltig aus und schließt das gesamte Auroch-Maxo
System ein. Dann fällt sie zusammen und es kommt zu einer gewaltigen,
psionischen Explosion, ähnlich einer Supernovaexplosion. Der Ausbruch
kostet der Wolke etwa 60% ihrer Masse, die in Form von Sporen nach allen Richtungen
davon geschleudert werden und schließlich ganz Segafrendo durchdringen.
Die Restmaterie der Wolke kontrahiert und bildet eine extrem verdünnte,
50 Lichtstunden durchmessende Wolke die fortan das Auroch-Maxo System einhüllt.
Etwas Neues war entstanden, eine Superintelligenz! Die ehemalige Koridecc
Komponente prägt einen Namen für das Neue und nennt es ESTARTU,
was in seiner Sprache soviel bedeutet wie »Grenzenloses Glück«.
Die ungezählten Sporen, die bei der Entstehung von ESTARTU in alle Richtungen
verstreut wurden, verpuffen nicht alle im unendlichen All, sondern treffen
ab und an auf einen Planeten mit gemäßigten Bedingungen. Dort aufgetroffen,
beginnen die Sporen zu keimen und bilden riesige, manchmal planetenumspannende
Areale, eines vegetativen Bewusstseins aus, die Pflanzenväter. Von ihrer
Entstehung und Abstammung sehr mit ESTARTU verbunden, bilden die Pflanzenväter,
von denen es bald Tausende gibt, einen engen Kontakt mit der jungen Superintelligenz
aus und wirken für ESTARTU wie ein »Anker« oder Bezugspunkt
im Standarduniversum. Die Erscheinungsformen der Pflanzenväter sind unterschiedlichster
Natur und an den jeweiligen Planeten angepasst. Einmal ein dichter Dschungel,
dann eine riesige Korallenbank oder einfach eine weite Tundra. Jeder Pflanzenvater
sucht sich unter den einheimischen Wesen eine Kontaktperson aus, einen Verkünder,
mit dem er in engem Kontakt steht und Botschaften weitergibt.
Ein plötzlicher Überfall einer Roboterzivilisation zwingt die Galaktische
Krone in einen Hundertjährigen Krieg und zu der Erkenntnis, dass selbst
eine friedfertige Organisation wie die Krone, für ihre Verteidigung sorgen
muss. Zu diesem Zweck wählt ESTARTU die Josminen aus, ein Söldnervolk
aus den Tiefen des Universums. Der genaue Herkunftsort der Josminen bleibt
im Dunkeln, sie gelten jedoch als ehrenhaft, treu und in ihrem Wesen friedfertig.
Den Kriegerkult verehren die Josminen nur zur Selbstverteidigung und zur Erhaltung
ihrer Werte. ESTARTU lässt 10.000 Josminen Krieger in das Hotaja-System
bringen, wo die Galaktische Krone in seinem Auftrag eine gigantische Festungsanlage
für die Krieger errichtet. Speziell für die Josminen bringen die
Pflanzenväter halborganische Kampfschiffe hervor, so genannte Sphärenrosen.
Die Schiffe »reifen« quasi am Stängel, wo sie dann nach einiger
Zeit abtrennen und in den Orbit des Planeten schweben. Biotechniker übernehmen
dann die weitere technische Ausstattung der organischen Schiffsrümpfe.
Die spezielle Art der Sphärenrosen begünstigt eine Symbiose mit
den Josminen und somit eine perfekte Synthese zwischen Wesen und implantierter
Biotechnologie. Diese Charakteristik macht die Sphärenrosen zu mächtigen
Kampfschiffen, die ihres gleichen suchen. Schon bald erfolgt die erste Bewährungsprobe,
als erneut Invasoren nach Segafrendo greifen. Diesmal können die Sphärenrosen
den Invasoren Einhalt gebieten und die Schiffe der Gegner zurückschlagen.
Wieder lange Zeit später, erscheint plötzlich ein Heliote in Segafrendo
und bietet ESTARTU an ein Thoregon zu gründen. In absehbarer Zeit wird
in dieser Galaxis ein absolutes Vakuum entstehen und ESTARTU die Möglichkeit
geben, unabhängig von den Ordnungs- oder Chaosmächten, Entscheidungen
für seine Mächtigkeitsballung zu fällen. ESTARTU findet Gefallen
am Vorschlag des Helioten und zieht sich für eine lange Zeit in die NACHT
zurück. Die Krieger der Galaktischen Krone schlagen verschiedene Versuche
anderer Völker zurück, in das durch ESTARTUs Rückzug entstandene
Machtvakuum einzudringen und die Sphärenrosen sorgen für eine lange,
trügerische Sicherheit der Völker in Segafrendo. Dann tauchen die
Mundänen auf und erscheinen erst zurückhaltend, dann mit immer mehr
Kampfschiffen in der Heimatgalaxis der Krone. Zu spät reagieren die Bewohner
Segafrendos auf die neuerliche Bedrohung und unterliegen in einigen entscheidenden
Schlachten. Selbst die mächtigen Sphärenrosen werden alle nach und
nach vernichtet und die Verteidigung der Krone aufgerieben.
Als zum Schluss doch noch ESTARTU erscheint und zu Gunsten der Galaktischen
Krone in den Kampf eingreift, lösen die Mundänen eine gigantische
Explosion negativer PSI-Strahlung aus, welche die Superintelligenz schwer
schädigt und schwächt. ESTARTU muss fliehen um zu überleben
und die Galaktische Krone unterliegt endgültig den Mundänen. Hinter
all dem wird das Wirken einer anderen Superintelligenz vermutet, die entweder
selbst oder durch Weisung der Kosmokraten in das durch Thoregon entstandene
Machtvakuum vorstößt. Mit ESTARTUs Flucht sterben überall
auf den Welten der Pflanzenväter die Kym-Jorier, schmetterlingsartige
Wesen und gleichzeitig das Symbol ESTARTUs in Segafrendo.....
Nach Auswertung der historischen Daten werden der Besatzung der SOL erstmals
die komplexen Zusammenhänge der Vergangenheit und Zukunft klar. Es erscheint
nicht mehr als abwegig, das die Mission der SOL, 18 Millionen Jahre in der
Vergangenheit, von existentieller Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit
ist. Die SOL muss also einen Kym-Jorier bergen, einst das Symbol von ESTARTU
- und die Zeit für die Aufgabe läuft.....